Für das Kind

Hodenhochstand

Eine Fehllage der Hoden sollte bei der ersten Untersuchung nach Geburt sicher ausgeschlossen werden, da ein noch in der Bauchhöhle oder in der Leiste liegender Hoden in der weiteren Entwicklung verkümmern kann. Außerdem ist bei diesen Jungen das Risiko, an einem Hodenkrebs zu erkranken 20-40 fach erhöht. Diese Fehllage sollte daher bis spätestens zum 18. Lebensmonat korrigiert sein.

Phimose

Eine häufige "Fehlbildung" ist die Vorhautverengung, die sogenannte Phimose. Sie ist in den ersten Lebensmonaten physiologisch und muss daher nicht sofort korrigiert werden. Problematisch sind jedoch Entzündungen der Vorhaut und der Eichel sowie eine Blockierung des Harnstrahles, die eine frühzeitige Korrektur notwendig machen können. Eine Alternative zur kompletten Beschneidung ist hier die sogenannte "Triple Incision", eine Operationsmethode, bei der die Vorhaut lediglich erweitert, und nicht abgeschnitten wird.

Reflux

Sogenannte Refluxerkrankungen sind Fehlanlagen der Harnleitermündung in der Blase, die ein Zurückfließen von Urin in die Harnleiter und die Nieren zur Folge haben können. Hierbei kann die Niere auf Dauer geschädigt werden, weswegen ein solcher Reflux zwingend kontrolliert, in bestimmten Fällen auch operativ behandelt werden muss. Hierfür stehen heutzutage schonende, sogenannte minimal-invasive Operationen zur Verfügung. In vielen Fällen "verwächst" sich dieser Reflux in den ersten Lebensjahren und eine Operation ist nicht notwendig.

Hypospadie/Epispadie

Seltenere Fehlbildungen sind die Fehlmündungen der Harnröhre, sogenannte Epispadien oder Hypospadien. Die meisten dieser Fehlmündungen sind nur marginal und stellen lediglich ein kosmetisches Problem dar. Hier ist eine operative Korrektur in der Regel nicht zwingend erforderlich. Ausgeprägtere Hypospadien oder Epispadien können operativ korrigiert werden, wobei man in Einzelfällen Vorhautgewebe oder ein kleines Stück Mundschleimhaut als Ersatz für das fehlende Stück Harnröhre verwendet.

Einnässen (Enuresis)

Das Einnässen gehört zu den häufigsten Störungen des Kindesalters. Nachts nässen 25% der Vierjährigen, 10% der Siebenjährigen, 1-2% der Jugendlichen und 1% der Erwachsenen ein. Tags nässen 2-3% der Siebenjährigen und unter 1% der Jugendlichen ein. Das Einnässen, auch Enuresis genannt, ist kein bedrohliches Symptom einer schwerwiegenden Krankheit, trägt jedoch in hohem Masse zur Unsicherheit und Minderung des Selbstwertgefühles bei und sollte daher behandelt werden. In der überwiegenden Zahl der Kinder ist hier eine Therapie ohne Medikamente erfolgreich.

Harnwegsinfektion

HWI bei Kindern sind selten. Sie entstehen oft aufgrund einer angeborenen Fehlbildung und sollten daher, wenn sie widerholt auftreten, abgeklärt werden. Die dafür notwendigen Untersuchungen können ambulant in unserer Praxis durchgeführt werden

Urolithiasis

Steinerkrankungen im Kindesalter beruhen häufig auf einer Stoffwechselerkrankung. Hierbei kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung verschiedener Blutbestandteile über den Urin und damit zu einer erhöhten Konzentration dieser Stoffe, die zur Bildung von Nierensteinen führen kann. Die Behandlung dieser Steine erfolgt in der Regel mittels einer ESWL -Therapie (Stoßwellen) sowie der Behandlung des Stoffwechseldefekts.